Dienstag, 12. März 2013

Monkey Business

Gerade als ich der Meinung war das in den nächsten Tagen evtl. ein bisschen Langeweile aufkommen könnte, überschlagen sie die Ereignisse wieder. Plötzlich befindet man sich mitten in einer Affen-Befreiungsaktion, surft im Sonnenuntergang und schläft an einem "geheimen" Strand. Aber eins nach dem anderen.

Free Molly

Nachdem ich aus Kuala Lumpur Heim gekommen bin hat mir Niko (ein Freund aus Spanien) erzählt das er einen Affen gekauft hat der vor einem Laden in einem Käfig gesperrt ist und er ihn frei lassen will.Leider war es eine Affenart die nicht auf der Insel vorkommt weshalb er hier nicht überleben könnte. Wir (Niko, Sergie, Nora und ich) trafen uns am nächsten Morgen bereits um 6:30 Uhr und brachten ihn mit Hilfe der Fähre auf´s Festland. Ein enger Indonesischer Freund, Rafieq, sprach mit der lokalen Polizei und so mussten wir nur einige Fragen zwecks Impfungen etc. beantworten und keine Schmiergelder bezahlen. Sergie erzählte ihnen alles was sie hören wollten und so gab es zu unserer Erleichterung keine größeren Probleme. Nach 4 Stunden anstrengender Fahrt über Wasser, in der wir ständig von den Leuten angequatscht und um Fotos gebeten wurden, erreichten wir endlich den Hafen von Banda Aceh. Rafieq wartete dort bereits auf uns. Er hatte uns eine Art Minibus organisiert mit dem wir den Käfig leicht transportieren konnten. Wir verluden unsere Affendame, die wir Molly getauft hatten und machten uns auf eine weitere ca. 2 stündige Fahrt in die Berge bis wir endlich Artgenossen von ihr entdeckten. Wir hielten an, entluden den Käfig und öffneten seit drei Jahren zum ersten mal die Klappe ihres Gefängnisses. Um uns herum hatten sich bereits 20 bis 30 Affen versammelt die das ganze Geschehen neugierig beobachteten. Es war ein sehr bewegender Moment als "Molly" zum ersten mal realisierte das sie frei war. Sie zögerte keinen Augenblick, sprang aus dem Käfig, rannte die Böschung hinauf und verschwand im dichten Grün des Waldes. Wir blieben noch einen Moment und beobachteten die anderen Affen, die nicht weniger aufgeregt waren als wir. Einige folgten Molly in den Wald, andere blieben und beäugten uns skeptisch. Hoffentlich wurde sie gut aufgenommen und hat in der Zeit ihrer Gefangenschaft nicht vergessen wie man in der Wildnis überlebt. Ganz egal, ich denke alles ist besser als ein Käfig von einem Quadratmeter.
Es war mittlerweile Nachmittag geworden und da wir bis auf ein paar Früchte noch nichts gegessen hatten war erst mal Makan* angesagt. Rafiq brachte uns zu einem Restaurant am Straßenrand mit traumhafter Aussicht, bevor wir uns zu dem Resort in Lombuk aufmachten in dem wir die Nacht verbringen wollten.

Surfen in Lampuuk

Lampuuk ist ein perfekter Ort um sich zum ersten mal ans Wellenreiten zu wagen. Es gibt dort kein Riff oder Steine im Wasser an dem man sich aufschlagen kann, die Wellen nicht all zu groß und gesamte Kulisse ist atemberaubend. Im benachbarten Resort trafen wir auf ein befreundetes Pärchen (Gowinda und Marti) aus dem Tauchshop von welchen wir geliehene Surfboards bekamen. So surften wir zum Abschluss des Tages im Sonnenuntergang und genossen die Aussicht vom Wasser auf den Strand und die dahinterliegenden Berge. Leider hatten wir nur die eine Nacht dort aber ich werde nach Pulau Weh auf jeden Fall noch ein paar weitere Nächte dort verbringen. Am nächsten Tag machten Nora und ich uns wieder auf den Rückweg, während Nico und Sergie ihren Heimweg nach Spanien antraten. Leider war die schnelle Vormittags-Fähre schon ausverkauft und so mussten wir bis zum Nachmittag auf die Langsame warten. Es war brüten heiß, die Luft stickig und der Hafen überfüllt mit Indonesiern, aber so ist es nun mal wenn hier unterwegs ist. Als wir endlich die 4 Stunden Fähre und eine beängstigende Fahrt in einem Beiwagen eines Motorrads hinter uns gebracht hatten, erwartete uns Daheim schon die nächste Aktion.

Eine Nacht am "geheimen" Strand

Wir hatten unseren Fahrer gerade erst bezahlt als uns die halbe Mannschaft vom Tauchshop entgegen kam uns entgegen kam und uns erzählte das heute Grillen + Übernachtung am "geheimen" Strand angesagt ist. Wir hatten schon davon gehört aber bis jetzt wollte uns niemand verraten wo genau auf der Insel er liegt. Nun wurde uns dieses Privileg allerdings doch zuteil. Wir ließen uns den Weg beschreiben, gingen kurz zu unserem Bunglow um unsere Sachen zu packen, mieteten ein Motorrad und machen uns auf den Weg. Leider war es schon dunkel als wir dort ankamen und so mussten wir uns mit Taschenlampen den Weg durch ein kurzes Stück Wald runter zum Strand suchen. Unten angekommen sahen wir nicht weit von uns entfernt bereits zwei Lagerfeuer und einige Kerzen brennen. Der Abend war der Hammer. Wir grillten Fisch, Gemüse und Kartoffeln, saßen bis spät in die Nacht am Lagerfeuer und unterhielten uns. Weit und breit war keine andere Lichtquelle zu sehen außer unserem Feuer, weshalb sich einem ein unfassbarer Anblick auf dem Sternenhimmel bot, so bald man sich ein bisschen davon entfernte. Ich weis nicht wie viel Zeit wir insgesamt damit verbracht haben am Strand im immer noch warmen Wasser zu liegen und einfach nur nach oben zu kucken. Irgendwann, als ich müde wurde und ich mich an den Sternen satt gesehen hatte, breitete ich meine Hängematte im Sand am Lagerfeuer aus und legte mich hin. So glücklich und zufrieden bin ich schon lange nicht mehr eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war das erste was ich sah der blaue Himmel und die Blätter der Palmen die hinter unserem Lagerplatz wuchsen. Ollie und Nora lagen schlafend neben mir, eingewickelt in ihre Hängematten. Ich setze mich auf und konnte zum ersten mal einen Blick auf den "geheimen" Strand werfen. Wow, was für ein Anblick. Ein ca. 200 m langer, weißer Sandstrand, am Ende gesäumt von schwarzen Felsbrocken die im türkisen Wasser verschwanden. Palmen und andere große Bäume wuchsen an der linken Seite den Abhang hinauf den wir am Vortag herunter gekommen waren. Ich war der erste auf den Beinen und lies mir dir Chance nicht entgehen jeden einzelnen im Schlaf zu Fotografieren :) Danach setzte ich mich in den Sand und genoss die Aussicht bis die anderen wach wurden. Außer uns war weit und breit niemand zu sehen. Nun begriff ich auch warum er Touristen normal vorenthalten wird. Die Einheimischen wollen sich wohl dieses Stück ihres Paradies für sich selbst bewahren, was ich gut verstehen kann. Wir blieben noch bis zum späten Nachmittag dort und vertrieben uns die Zeit mit sonnen, schwimmen und von den Klippen zu springen.

Ich habe fertig

Damit ich habe ich im Prinzip schon alles abgehakt was ich mir für die Reise vorgenommen habe. Tauchen, Surfen und am Strand schlafen.
Was natürlich nicht bedeutet das ich jetzt die Heimreise antreten werde!
Im Gegenteil, ich bin heiß auf mehr ;)

Free Molly 1

Free Molly 2

Die Aussicht beim Mittagessen

Der geheime Strand im Sonnenuntergang
(Fotos von Ollie)

Der geheime Strand am Tag
Der perfekte Tag am Strand



*indonesisch für Essen

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