Sonntag, 26. Mai 2013

Emotionales Finale und die Wellen von Kuta


Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!! Es ist vollbracht!!! 
Endlich sammas!
Nach dem dritten Anlauf ist Bayern endlich verdient wieder an der europäischen Spitze.

Um Mitternacht haben wir uns auf den Weg gemacht damit wir auch ja einen Platz für das große Finale ergattern. Anstoß war bei uns erst um 2:45 Uhr und bis dahin hatten es uns in Kuta in einer Sportsbar gemütlich gemacht. Allerdings ist hier irgendwie jeder Barcelona Fan und nachdem Bayern diese in jüngster Vergangenheit bekanntermaßen überrollt haben waren die meisten Leute gegen uns. Dadurch hat der Sieg natürlich noch süßer geschmeckt. Wirklich feiern konnten wir leider nicht da die Bar kurz nach Abpfiff schon geschlossen wurde. Wir spazierten noch kurz den Strand entlang und bestaunten die impulsanten Wellen bevor wir mit der aufgehenden Sonne im Guesthouse ankamen und ins Bett gefallen sind.

Kurz nach Mittag sind wir dann wieder aufgestanden und haben uns erst einmal in die brandenden Wellen geschmissen. Die können einem ganz schön Respekt einflößen. Die weitläufige Bucht Kutas war übersät mit Surfern und wir mussten uns erst einmal ein paar freie Meter im Wasser suchen. Wir hatten aber trotzdem eine Menge Spaß. Nachdem wir ausgepowert waren und gerade den Heimweg antraten, zog wieder einmal eine Regenfront auf die sich hartnäckig über uns hielt. Wiedereinmal kamen wir klatschnass in unsere Unterkunft an. Nachdem wir uns ein wenig aufgewärmt hatten ließen wir den Abend im Guesthouse gemütlich ausklingen.

Morgen wollen wir weiter in Richtung Ubud das im Inneren der Insel liegt. Der Plan für die nächsten Tage ist, eine günstige Bleibe zu finden und Roller zu mieten mit denen wir Tagesausflüge unternehmen wollen. Es darf auf eindrucksvolle Bilder gehofft werden :)

Kuta Beach. Es war weit mehr los als es hier aussieht.
Zum vergleich, mein Kopf vor der Welle :)


Wasserspaß pur.
Der Respekt vor den Wellen ist uns ins Gesicht geschrieben.

Kostenlose freiluft Dusche

Traditionell indonesisches Fußbad.

Freitag, 24. Mai 2013

Abenteuer Gunung Agung

Michael ist am 21.05 gut in Bali angekommen und wir können auch schon das erste Abenteuer verbuchen. Am ersten Tag haben wir erst einmal relaxed damit er sich ein wenig akklimatisieren kann . Wir waren am Strand, haben Indonesisch gegessen und den Tag in einer Bar mit klasse live musik ausklingen lassen. In der Nacht des zweiten Tages haben wir uns dann zusammen mit einer Waliserin (Jessy) zu unserem ersten Abenteuer aufgemacht. Ziel war der 3142 m hohe Vulkan Gunung Agung von welchem wir den Sonnenaufgang anschauen wollten. Wir haben uns Roller ausgeliehen und einen Führer organisiert den wir an einem Tempel treffen sollten von wo aus die Tour beginnt. Um 11 Uhr Nachts machten wir uns dann auf den Weg gemacht. Nach ca. 2 Stunden ist dann langsam das Benzin knapp geworden und wir suchten nach einem der kleinen Benzinstände die es hier ca. alle 100 m am Straßenrand gibt. Um 1 Uhr Nachts hatte nur leider gar nichts mehr offen, nicht einmal die richtigen Tankstellen. Zu allem übel sind wir dann noch von der Polizei aufgehalten worden, deren "Hobby" es bekanntermaßen ist ihr Taschengeld mit Hilfe von Touristen ohne internationalen Führerschein auf zu stocken. Wir zeigten ihnen unsere Deutschen Scheine, was sie natürlich nicht befriedigte. Wir jammerten ihnen unsere Geschichte vor, das wir spät dran sind, unser Führer wartet und wir unbedingt Benzin brauchten. Irgendwie haben wir damit den richtig Nerv getroffen und hilfsbereit wie Indonesier sind haben sie uns einen Tipp gegeben wo wir evtl. noch Benzin bekommen könnten und ließen uns ohne Bestechungsgeld weiter fahren. Wir müssen wohl ziemlich verzweifelt gewirkt haben. :) Anschließend fragten wir jeden der sich noch zu dieser Zeit auf den Straßen aufhielt ob er uns helfen könnte ein paar Liter Sprit zu bekommen. Zwischendrin riefen wir immer wieder unseren Führer und hielten ihn auf dem laufenden. An einer Bar fanden wir dann einen Mann der uns endlich weiter helfen konnte. Er weckte seinen Bekannten auf der ein paar Häuser weiter wohnte und tatsächlich bereit war uns mitten in der Nacht etwas Benzin zu verkaufen. So viel Glück muss man erst einmal haben. 
Wir fuhren weiter und versuchten im Dunkeln den Weg zu unserem Treffpunkt zu finden, was ohne Schilder ganz schön schwierig ist. Für ungefähr 2 Stunden irrten wir mehr oder weniger planlos durch die Waldstraßen der Insel und versuchten einfach irgendwie immer Bergauf zu fahren. Mit mehr Glück als Verstand standen wir auf einmal vor einem Schild mit genau dem Tempelnamen den wir suchten. Leider war dort kein Parkplatz an dem wir uns mit der Schwester des Führers treffen sollten, da er sich mittlerweile mit einer anderen Gruppe auf den Weg gemacht hatte. Wir suchten das ganze angrenzende Gelände ab, fuhren kreuz und quer doch vergebens. Es war kein Mensch zu sehen, nur einige Hunde denen es anscheinend gar nicht recht war das wir dort herumirrten. Wir riefen wiedermal unseren Fürer an und schilderten ihm unsere Lage. Es stellte sich heraus das es zwei Tempel mit dem gleichen Nachmen gibt und wir am falschen waren!! Damit war der Aufstieg dann entgültig erledigt. Es war ohnehin bereits zu spät um rechtzeitig am Gipfel zu sein. Da es  nur noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang waren entschlossen wir uns am höchsten Punkt des Tempelgeländes, vor einem kleinen Gebäude ein wenig zu schlafen bis zum Einsetzen der Dämmerung. Wir waren bereits auf knapp 1000 Höhenmeter weshalb wir uns mit allem zu decken und einwickeln mussten was wir dabei hatten. Wenn uns jemand gesehen hätte, hätte er uns mit Sicherheit für ein paar Obdachlose gehalten. 
Um 6 Uhr wurden wir dann endlich für die ganzen Stapazen entlohnt. Der Anblick wie die ersten Sonnenstrahlen den Vulkan und die an dessen Fuße liegenden, mit Nebelschwaden verhangenen, grünen Landstriche erleuchteten war einfach nur Atemberaubend. Uns bot sich ein Farbenmix aus dem blauem Himmel, einer großen, rot-orange leuchtende Sonne und dunkel grüne Wälder und Reisterrassen die sich bis zum Meer erstreckten. In solchen Momenten weis man wieder warum man den Stress auf sich nimmt. Wir machten einige Fotos, schlenderten ein wenig umher und ließen uns von der Morgensonne aufwärmen bevor wir weiter fuhren.
Unser nächstes Ziel war Sidemen das in einem wunderschönen Tal im Inneren der Insel liegt. Dort Frühstückten wir mit Ausblick über weitere Reisterassen und auf den Gunung Agung der sich im Hintergrund schemenhaft in die Höhe reckte. Anschließend setzten wir unsere Fahrt durch die grünen Täler Balis fort bis wir wieder an die Küste gelangten. Den Nachmittag verbrachten wir am "White Sand Beach" an einem Sandstrand der an schwarzen Klippen aus Vulkangestein liegt. Wir lagen in der Sonne, badeten im türkisen Wasser und schlürften ein paar Kokusnüsse. Am späten Nachmittag machen wir uns dann in Richtung Guesthouse auf. Kurz bevor wir dort ankamen gelangten wir noch einen Monsunartige Regefälle die uns bis auf die Haut durchnässten. Das konnte unsere guten Laune aber nichts mehr anhaben. 
Ich denke es war ein optimaler Auftakt für unsere gemeinsame Zeit. Michael hat in 24 Stunden einen ganz guten Crashkurs in Sachen Reisen bekommen.
Das erste Abenteuer ist abgehakt, das nächste heißt Chmapionsleague Finale FCB gegen BVB und es wird bestimmt genau so viel Nerven kosten ;)

Fotos

Leider war das Internet in unserem Guesthouse sehr schlecht weshalb ich alle Mühe hatte diesen Post online zu stellen. Die Bilder sind deshalb nicht in der richtigen Reihenfolge.

Hungrig sind wir zumindest nicht geworden. 

Mr. Kompass beim planen.

Warten auf die Dämmerung.

Aussicht auf den Berg Seraya mit seinen 1175 m.

Die Rollergang.

Was will man mehr.

So lässt sich´s Leben.
Blick auf eine Gewitterfront über dem Meer.

Das Restaurant in dem wir frühstückten. Im Hintergrund sieht man den Gunung Agung.

Reisterassen im Tal bei Sidemen.
Ein weiterer Ausblick der für die Strapazen entschädigt.
Der Vulkan Gunung Agung.


Donnerstag, 16. Mai 2013

Warten auf den Flug nach Bali.

Aktuell bin ich wieder mal in Kuala Lumpur. Hier bleibe ich noch bis zum 19.05 und fliege dann weiter nach Bali. Jaaaaa, nach langer Zeit komme ich wieder zurück nach Indonesien!! Meinem Plan, "ein Jahr Indonesien" bin ich ja nicht wirklich gefolgt, weshalb ich jetzt auch meinen Blog umbenannt habe.
Jetzt entspann ich ein paar Tage in KL, genieße das gute Essen, feiere ein bisschen und schau mir ein paar Sehenswürdigkeiten an.
In Bali besucht mich dann Michael, auch als Piku bekannt. :) Der erste persönliche Heimatkontakt seit Januar und ich freu mich schon riesig! Zusammen werden wir dann drei Wochen die Gegend um Bali, Lombok und Flores unter die Lupe nehmen. Ich kann es schon kaum erwarten!!

Ein paar Bilder der Batu Caves die am Stadtrand von Kuala Lumpur liegen.









Dienstag, 14. Mai 2013

10 Tage in Schweigen gehüllt

Ich habe nun das Kloster seit ein paar Tagen hinter mir und meinen Kopf wieder auf die "normale" Welt eingestellt. Wobei ich mit nicht mehr so sicher bin was nun eigentlich normal ist oder und was nicht :) Es war doch eine sehr tiefgehende Erfahrung die ich erst einmal ein wenig verdauen musste. Ich habe die 10 Tage komplett durchgehalten aber es hat mich einiges an Kraft gekostet. Man befindet sich besonders in den ersten Tage, im ständigen Kampf mit seinem Geist. Aber der Reihe nach.

Anreise ins Kloster

Die Anreise hat leider nicht so problemlos funktioniert wie ich es gern gehabt hätte. Der Nacht-Zug den ich  gebucht hatte ist tatsächlich pünktlich an meinem Zielbahnhof angekommen, was wirklich nicht die Regel ist. Damit konnte ich natürlich nicht rechnen und ich befand mich zu dem Zeitpunkt leider noch im Tiefschlaf :) Meisten wird man auch vom Personal geweckt wenn man am Zielort ist, was aber leider auch nicht der Fall war. So bin ich 3 Stunden lang in die falsche Richtung gefahren bis ich endlich wach genug war um zu merken was eigentlich los ist. Ich bin dann am nächsten Dorf-Bahnhof ausgestiegen und hab mir mit Händen und Füßen ein Ticket für die Rückfahrt organisiert. Der Zug sollte in einer Stunde kommen, kam aber erst nach 3, wie es halt eigentlich auch üblich ist. In dieser Zeit wurde mir noch kurzzeitig meine Festplatte entwendet, welche ich aber mit allerhand Aufwand zurück erkämpft habe. Aber das ist eine Geschichte für sich.
Insgesamt habe ich am Ende 24 Stunden bis ins Kloster gebraucht und war heil froh das ich mir schon einen Tag früher Zeit für diese Anreise genommen habe. Ich schlief die Nacht dann bereits dort (auf einem Betonbett mit Holzkissen) und schrieb mich am darauf folgenden Tag für das `Silent Retreat´ein. Silent Retreat bedeutet so viel wie stiller Rückzug.

Der Verlauf des "Silent Retreats" 

Ich werde mich so kurz wie möglich fassen da ich sonst wahrscheinlich mehrere Einträge schreiben müsste. Trotzdem kann ich es wohl kaum so wieder geben wie es wirklich war, was ich gelernt habe über mich und auch den Buddhismus, die Emotionalen Zustände etc. Man muss es selbst einmal erfahren.

Wenn es wirklich jemand vorhat sollte er den Eintrag wohl besser nicht lesen da es meiner Meinung nach, am besten ist vollkommen unvoreingenommen an die Sache ran zu gehen.

In den ersten beiden Tagen fand ich alles noch total super und aufregend. Das frühe Aufstehen, im dunklen bei Kerzenlicht in der Gruppe meditieren, die Natur, das "nicht-sprechen-dürfen", das Holzkissen und mein Steinbett  etc. Am dritten Tag allerdings begann dann aber die emotionale Achterbahnfahrt. Meine Stimmung ging täglich immer weiter bergab bis ich am Ende des fünften Tag den sog. Rock Bottom (Tiefpunkt) erreichte. Der Geist spielt während dieser Zeit total verrückt und wirft einem alle möglichen Ausreden entgegen warum man diesen "gottverdammten" Ort verlassen sollte. Eigentlich will man das doch gar nicht, man könnte jetzt doch so viel bessere Sachen machen! Das ganze kann einfach nicht gesund sein! warum willst du überhaupt meditieren, was erhoffst du dir davon? Du hast doch eh nicht die Motivation um es später weiter zu machen etc. etc. etc. So geht es quasi die ganzen Tage dahin und man kann sich bei keinem beschweren, wie man es sonst immer macht wenn irgendwas nicht so gut läuft. Ich glaube wenn wir in dieser Zeit nicht täglich Führung von den Mönchen und Angestellten bekommen hätten, hätte ich abgebrochen. Sie machen einem immer wieder klar das es normal ist und man einfach weiter machen soll. Das hab ich dann auch "einfach" gemacht. Am Ende des fünften Tages wollte ich dann nur noch ins Bett um meinen Gedanken zu entfliehen. Man spürt quasi wie das Gehirn mehr und mehr seinen halt verliert wenn die ganzen kurzweiligen Bedürfnisse die man sonst so hat, nicht befriedigt werden.
Am Morgen des sechsten Tages hatte ich dann einen kleinen Durchbruch während der Yoga-Stunde. Ich schaffte es für ein paar Minuten mich nicht über alles zu beschweren, mich nur auf die Übungen zu konzentrieren und hatte plötzlich einen glasklaren Verstand. Das beflügelte mich derartig das ich fast den ganzen Tag wie auf Drogen erlebte. Alles war super, das meditieren machte Spaß, die schmerzen in Rücken und Hüfte waren nicht mehr so schlimm, das Gras war grüner, die Blumen leuchteten und die heißen Quellen fühlten sich an wie der Himmel auf Erden. Als das Gefühl gegen Abend dann wieder abflaute und ich wieder normal wurde war ich allerdings genau so erschöpft wie an den schlechten Tagen zuvor.
Am Morgen des siebten Tages fühlte ich mich endlich einmal ausgeglichen, was eine echte Wohltat war nach dem emotionalen rauf und runter. Kurz darauf begann aber schon die zweite Talfahrt die sich bis zu Tag neun hinzog. Allerdings war diese nicht mehr ganz so extrem. Wahrscheinlich weil ich schon wusste was auf mich zu kam. In den negativen Phasen sind die "Dhamma Talks", in welchen die buddhistischen Mönche einem über den Weg zur Buddhaschaft aufklären und Tipps zur Meditation geben, immer kleine Lichtblicke. Sie sind  meistens sehr interessant und man kann einfach nur zu hören und muss nicht mit seinen Gedanken ringen. An Tag neun war dann der Abschluss-Talk des englischen Mönchs auf den ich mich schon besonderst freute. Ihn verstand man einfach am besten und er hatte diesen typischen, schwarzen englischen Humor, was seine Vorträge zu etwas besonderem machte. Ich hatte die Nacht über nicht viel geschlafen, auch wenn ich mich bereits an den Komfort meiner Betonfläche mit Holzkissen bereits gewöhnt hatte. (Es ist bei weitem nicht so schlimm wie man es sich vorstellt und nach 7 Stunden am Boden sitzen mit Rückenschmerzen, freut man sich direkt auf eine etwas härtete Matratze.)
Ich legte mich also nach dem Mittagessen hin und schlief sofort ein. Das ist eigentlich kein Problem da die Glocke, die einem zur Meditation ruft, in der Regel laut genug ist das man aufwacht. Fall´s man doch verschläft wecken einen die Betreuer bevor der ebenerdige Gebäudekomplex abgesperrt wird. Ich muss wohl ziemlich tief geschlafen haben denn als ich endlich wach wurde und aus meinem Zimmer ging sah ich das die Zimmer der anderen bereits verschlossen waren. Genau so auch das Tor am Eingang. Ich war eingeschlossen! Ich hatte die Glocke überhört und die Betreuer hatten mich bei ihrem "Schlafmützen-Rundgang" übersehen. Das war der Moment als ich zum zweiten mal Bekanntschaft mit "Rock-Bottom" machte. Der Dhama talk, das einzige auf was ich mich den ganzen Tag gefreut hatte wurde mir so mit nun auch noch verwehrt. Zu dem bekamen wir an Tag neun nur eine Mahlzeit und der Hunger hob meine Stimmung nicht gerade.
"Heute wollen wir wie echte Mönche leben" haben sie gesagt, "am A_ _ _ _!" habe ich mir in dem Moment gedacht. :) Ich versuchte mich am Gatter bemerkbar zu machen, was allerdings vergebens war. Die Meditationshallen waren zu weit weg und jeder wollte natürlich den englischen Mönch hören. Nach ein paar Minuten konnte ich dann wieder die Oberhand über meinen verärgerten Geist erlangen und versuchte einfach das Beste daraus zu machen. Ich wusch meine Wäsche und setzte mich in den Innenhof und meditierte. Zu meinem Erstaunen gelang es mir ziemlich gut und ich hatte einen kleinen Durchbruch und von da an war schlagartig alles wieder super toll.
Nach 20 min kam unser Yogalehrer und schloss mein "Gefängnis" auf. Es war kein Problem und ich bin auch bestimmt nicht der erste dem das passiert ist. Den Mönch hatte ich zwar verpasst aber das war jetzt nicht mehr so wichtig. Ich war wieder im Hippie-Modus. Das Gras war wieder Grün, der Himmel strahlend blau und die die Natur schien nur für mich zu existieren. Der Rausch der Gefühle hielt aber Gott sei dank nur ein paar Stunden an ehe ich wieder Ausgeglichenheit einstellte. Man durchläuft wirklich abwechselnd Himmel und Hölle und keines von beiden macht am Ende wirklich Spaß.
Genau das ist es was man aber erreichen will. Man soll in dieser Zeit alle möglichen emotionalen "Körper" erleben. Jeder Zustand wird in den Übersetzungen der Buddhistischen Schriften als eigene Verkörperung des Ichs oder Egos angesehen. "You have to expierience all bodies". Ich weis jetzt was damit gemeint ist :) In den letzten Tagen merkt man aber dann wie die Wogen sich allmählichen Glätten, das Verlangen nach all dem was außerhalb der Klostermauern auf einen wartet, ebbt langsam ab und man nähert sich seinem sog. Urzustand an. Um den dreht sich der ganze Spaß nämlich im Prinzip.
Am zehnten Tag weichte unser üblicher Tagesplan ein wenig ab. Natürlich begann er wie die anderen um 4 Uhr Morgens mit Meditation und Yoga aber am Nachmittag mussten wir unsere "Schweiß-Schuld" dem Kloster über begleichen, wie es Tan Medi der zuständige Mönch ausdrückte. Das muss jeder machen der an diesem Retreat teil nimmt. Wir folgten ihm in den Jungle, wo wir einen Weg zu einer der kleinen Betonhütten der Mönche mit Sand auslegen mussten. Diese sind im Wald verteilt und dienen den Mönchen als isolierte Wohnräume.
Am Abend nach der üblichen Teestunde, hatte dann noch jeder die Möglichkeit der gesamten Gruppe (insgesamt waren es ca. 50 - 60 Leute) seine Erfahrungen der vergangen Tage mitzuteilen. Da dies über das Mikrofon bzw die Lautsprecher der Meditationshalle erfolgte, dachte ich eigentlich das es so gut wie keiner machen würde. Genau das Gegenteil war aber der Fall. Es wurden so viele Erfahrungen und Geschichten geteilt das der Angestellt des Klosters am Ende die Sache beendete weil es sonst zu spät geworden wäre. Ich hätte aber noch Stunden zu hören können. Man hat die ganze Zeit über keine Ahnung wie es den Anderen geht und malt sich immer aus das es ihnen weit aus besser geht als einem selbst und hat den Eindruck das sie wesentlich professioneller aussehen. Es tat einfach gut zu hören das man nicht allein gelitten hat :)

Ich glaube am besten lässt sich das Retreat so beschreiben, wenn man sich vorstellt das über einem ein Schwamm ausgewunden wird, der vollgesaugt ist mit allen möglichen Zuständen die der menschliche Geist so auf Lager hat. Allerdings kann man nicht wie sonst einen Schritt zur Seite gehen in dem man seine Sorgen anderen Menschen mitteilt und sich so seine Lasten von der Seele redet. Man hat nur die Möglichkeit alles mit sich selbst aus zu machen und irgendwann erkennt man das kein Zustand von Dauer ist und all Gefühle, positiv wie negativ, nur in einem selbst statt finden und man die Wahl hat sich darüber aufzuregen oder sie einfach ziehen zu lassen. Es hört sich vielleicht trivial an aber für mich war das eine der großen Erkenntnisse die ich mitnehme. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt diese Strapaze auf sich zu nehmen und ich könnte mir gut vorstellen es noch einmal zu machen... irgendwann mal :)


Der Schlafplatz für die Männer.

Naturell gab es wirklich einiges zu entdecken.

Miditationshalle 5 die wir hauptsächlich nutzten.

Die heißen Quellen, eine Wohltat für die verspannte Muskulatur.

Die Klosterführung am Ende des Retreats mit dem lustigen Mönch Tan Medi.

Freitag, 3. Mai 2013

Entspannen in Chaun Tha Beach

So, ich sitze gerade in Yangon am Flughafen und warte auf den Flug nach Bangkok. Es ist nochmal spannend geworden als wir im Taxi zum Flughafen festgestellt haben das unsere Pässe noch im Hostel sind. Wir riefen dort an und wie die Menschen hier sind ist ein Angestellter in ein weiteres Taxi gestiegen und brachte sie uns noch rechtzeitig :) 

Die letzten drei Wochen waren wirklich unglaublich genial aber auch genau so anstrengend. Die paar Erholungstage am Chaung Tha Beach waren der perfekte Abschluss nach all den zurückgelegten Kilometern.  Von Mandalay haben wir uns in 18 Stunden bis dorthin durchschlagen können und haben die Tage dort mit lesen, sonnen und essen verbracht. Leider kann ich aufgrund des Zeitdrucks nicht groß auf die Details der letzten Tage eingehen. Damit ist das Abenteuer Myanmar beendet. Ich nehme sehr viele unvergessliche Eindrücke mit auf den Weg. Neben all den großartigen kulturellen und landschaftlichen Eindrücken haben mich jedoch die Menschen mit ihrer Herzlichkeit, ihrer scheinbar unermessliche Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit am meisten beeindruckt. Myanmar ist ein Land das man erlebt haben sollte und ich bin Dankbar hier gewesen zu sein.
Nun geht es zurück nach Bangkok und von dort aus werde ich mich heute Abend mit dem Nachtzug in Richtung Surat Thani aufmachen. Ca. 50 km Nördlich von dort liegt das Buddhistische Kloster Suan Mokkh in dem ich die ersten 10 Mai-Tage in Stillschweigen verbringen werde. Als Schlafplatz dient einem lediglich ein steinernes Bett mit einem Holzkissen. Zusammen gerechnet verbringt man täglich 7 Stunden in Meditation... . 
Wär sich näher dafür interessiert kann sich ja mal den Tagesplan auf derWebsite ansehen. http://www.suanmokkh-idh.org/idh-schedule.html   Ich will es mir einfach mal anschauen und sehen wie weit ich komme. Die Meisten brechen es nämlich nach 4 oder 5 Tagen ab :) Wünscht mir Glück!













Mittwoch, 1. Mai 2013

Zurück zu Hitze und Straßenlärm


Biketour Tag 5: 2 Tages-Trekking in die Berge


Gut ausgeruht wollten wir uns nach dem ausgiebigen Frühstück auf den Rückweg machen wurden aber vorher ein weiteres mal zu einer Familie zur Teestunde eingeladen. Danach waren wir "entlassen" und ließen das freundliche Bergvolk hinter uns. Ich hätte allerdings locker noch ein oder zwei Tage ausgehalten. Wir besichtigten noch einen Aussichtspunkt mit weißen Stupas und eine Teefabrik in welcher Ernten der Bauern weiterverarbeitet werden. Auf der Fahrt passierte nicht mehr viel Aufregendes. Es war wie am Vortag: heiß, staubig und Kräftet zehrend. Nach guten 3 Stunden kamen wir endlich am Fuße der Berge an und Moe Set zeigte uns noch in Tal das von kleineren Bergen umschlossen war. Wir setzten uns an den Rand einer wacklige Holzbrücke und genossen die Aussicht. Wie ein satt-grüner Teppich zogen sich Reisfelder die ganze Fläche entlang  die immer weider von großen Teichen und Bächen unterbrochen wurden. In ihnen badeten Wasserbüffel welchen man direkt ansehen konnte wie wohl sie sich im kühlen Nass fühlten. Wir beobachteten eine Weile die Einheimischen die auf den Feldern arbeiteten, machten Fotos und ließen zum Abschluss einer anstrengenden Tour die Ruhe des Ortes auf uns wirken.

Unser Schlafplatz.
Hier wird der Tee vom Vortag getrocknet.

Hier wird er getrunken.