Dienstag, 26. Februar 2013

Umzug

Hallöchen zusammen. In den letzten Tagen haben Nora, Victor und ich uns auf der Insel nach einem größeren Bungalow mit zwei Schlafzimmern umgehört und sind fündig geworden. Wir wollten zusammen ziehen um ein bisschen Geld zu sparen. Gestern haben wir dann unser neues Heim bezogen. Der Bungalow hat zwei Schlafzimmer und einen riesen Balkon mit zwei Hängematten und einer Liege. Dort haben wir auch die letzten Abende mit Kerzenlicht und Musik verbracht. Das Haus liegt zur Hälfte über dem Wasser und daher kann man sich Nachts vom Rauschen der Wellen in den Schlaf wiegen lassen. Ja, es ist wirklich toll wie es sich anhört und es Kostet umgerechnet 2,50 €/ Nacht. Da machen auch die Kakerlaken, Termiten sowie die löchrigen Wände nichts mehr aus :)
So bald ich ein bisschen Zeit haben werde ich ein paar Fotos hochladen. Bis dahin habe ich ein paar Collage aus unserem Alltag zusammengestellt.



Sonntag, 24. Februar 2013

Im Westen nichts Neues

Im Moment gibt es von hier nicht viel zu berichten außer das sich Vorgestern ein Traum verwirklicht hat. Wir hatten Glück mit der Strömung und konnten daher ans Shark Plataeu tauchen. Den Augenblick als ich zum ersten mal die Umrisse der Haie wahrgenommen habe werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Es ist schon sehr beeindruckend. Allerdings hat man nicht viel Zeit sie zu beobachten da sie sehr scheu sind.
Mittlerweile haben wir schon den weiterführenden Tauchkurs "advanced open water diver" begonnen. Tauchen macht definitiv süchtig!
Ansonsten verfliegen die Tage hier gerade zu.
Hier ein paar Bilder was ich die letzten Tage so gemacht habe.

Es muss nicht immer Unterwasser sein...

...aber es bleibt doch das Schönste.
Wenn man gezwungen ist den Regen aus zu sitzen muss man die Zeit
nutzen. Zum Beispiel für einen neuen Haarschnitt
Schnipp Schnapp Haare ab, mit dezentem Sonnenbrand
auf der Nase.
 
Schnappschuss vom Tauchen


Kleiner Eindruck vom Schnorcheln


Sonntag, 17. Februar 2013

Pulau Weh

Es ist gerade 7:00 Uhr am Morgen und ich habe tatsächlich mal ein bisschen Zeit zu schreiben. Die Sonne ist bereits aufgegangen und lugt über die grünen Inseln die sich im türkisen Wasser an einander reihen. Ich glaube ich bin jetzt bereits seit über einer Woche auf Pulau weh, genauer gesagt am Iboih Beach und es ist absolut traumhaft hier. Im Bus von Binjai nach Banda Aceh habe ich wieder zwei Finnen kennen gelernt (Victor und Nora) mit denen ich nun die meiste Zeit zusammen bin. Wir verbringen die Tage mit Tauchen, Schnorcheln, Sonnen, in der Hängematte liegen und Abends sitzen wir meistens mit den Leuten von der Tauchschule zusammen. Wir haben zusammen den Tauchkurs gemacht und mit Erfolg die Prüfung abgeschlossen. So bald die Sicht unter Wasser etwas besser ist wollen wir noch ein Zertifikat machen das wir auf 30 m Tiefe gehen können. Nicht weit von hier liegt nämlich ein Shark Plateau und ich habe mir vorgenommen die Insel nicht zu verlassen bevor ich nicht mit Haien getaucht bin :) Es sind natürlich hauptsächlich kleinere Riffhaie von 1 bis 2 m.
Vorgestern haben wir eine Rollertour über die Insel gemacht, welche mir die Entscheidung noch länger hier zu bleiben quasi abgenommen hat. Es ist einfach viel zu schön um schon ab zu reisen.
Sonst gibt es nicht viel zu berichten im Moment. Ich frühstücke jetzt erst mal fertig und dann geh ich zum Schnorcheln. Am Abend möchte ich ein Barbecue am Strand zusammen mit ein paar Leuten von der Tauchschule machen.
Ich glaub hier kann ich es locker noch ein paar Tage aushalten :)
Lernen für den Open Water Tauchschein

Tägliches Frühstück am Wasser

Den Abend lässt man am besten ausklingen mit Früchten und...

...Musik am Sonnendeck
Die Aussicht vom Restaurant

Das Restaurant

Abendstimmung

Links im Bild einer der Bungalows des Resorts

Selbst beim Schnorcheln bekommt man mit etwas Glück
Haie oder Schildkröten zu sehen

Rollertour über Pulau Weh...

...Bangkok kann warten :)
Das Yulia-Resort in dem ich gerade wohne

Mittwoch, 13. Februar 2013

Kurzes Résumé des ersten Monats

So, den ersten Monat habe ich nun hinter mich gebracht und ich kann sagen das ich nun wirklich in Indonesien angekommen bin. Wenn ich so überleg was ich bis jetzt erlebt habe war das doch schon so einiges. Ich habe gerade meine ganzen Posts noch einmal überflogen und es hört sich alles ein bisschen blumig an. Gerade in den ersten zwei bis drei Wochen bin ich nämlich schon ganz schön auf die Lebensumstände hier "zugeschliffen" worden. Das liegt wohl daran das ich zum ersten mal überhaupt in Asien bin und keine Ahnung hatte was mich erwartet. Man muss hier oft seine gesamte Geduld zusammen nehmen und sich klar machen das man nicht in Deutschland ist. Die Uhren laufen hier nun mal einfach anders. Wenn man z. B. nach 4 Stunden holpriger Fahrt über staubige, verstopfte Straßen, bei über 30 C°, endlich an seiner Zwischenstation angekommen ist, der nächste Bus 2 Stunden Verspätung hat und man währenddessen ununterbrochen von einer alten Frau vollgequatscht wird  die einfach nicht einsehen will das man nicht genug Indonesisch kann um sich zu unterhalten, ist das schon eine Art Geduldstest. Szenarien ähnlicher Art erwarten einem so ziemlich jedes mal wenn man sich von A nach B bewegt. Wenn man allerdings alles mit Humor sieht und sich darauf einlässt kommt man sehr gut zurecht. Das geht natürlich nicht von Heute auf Morgen weshalb ich Anfangs schon ein bisschen gestrauchelt bin und gelegentlich Zweifel an der ganzen Aktion hatte. Mit der Zeit entwickelt man so seine Techniken mit denen man weiter kommt. Wenn beispielsweise ein TukTuk-Fahrer auf einem völlig überteuerten Preis beharrt bietet man ihm an um den Kosten der Fahrt zu spielen. (Wobei Schere, Stein, Papier mit Abstand der klare Favorit ist :) ) Das kommt meistens super an und mit ein bisschen Glück bekommt man seinen günstigen Preis. Mit Zurückweisung oder aggressive Gestiken erreicht man hier nämlich gar nichts. Man hat im Prinzip keine andere Möglichkeit als ruhig zu bleiben, auch wenn man über zwei Stunde auf sein Essen wartet oder zum hundertsten mal auf der Straße um Fotos oder Schul-Interviews gebeten wird.
Der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewöhnungs-Tier und wenn man sich die Zeit nimmt hat man den Dreh irgendwann raus. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen, die atemberaubende Natur und das gute Essen überwiegen am Ende alle Reisestrapazen.
Nach einem Monat kann ich sagen das ich es liebe hier zu sein und froh bin den Schritt gewagt zu haben!

Wie gesagt man, man muss sich an die Umstände anpassen ;)

Dienstag, 12. Februar 2013

Bukit Lawang

Ein kleiner Spaziergang

Am 06.02.13 bin habe ich den Toba See verlassen und bin in Bukit Lawang angekommen. Im Jungle gab es natürlich kein Internet weshalb ich jetzt erst schreib. Am ersten Abend habe ich einen Engländer, David, kennen gelernt mit dem ich mir am nächsten Tag ein bisschen die Gegend anschauen wollte. Nach dem Frühstück kauften wir uns die Erlaubnis den Nationalpark betreten zu dürfen, da wir am Nachmittag die Fütterung der halbwilden Orang Utans sehen wollten. Wir haben eine nahe gelegene Fledermaushöhle besichtigt und anschließend entschieden wir uns einen "kleinen" Spaziergang in den Urwald zu unternehmen. Wir habend den Bahorok, der Fluss an dem das Dorf liegt, auf wackligen Hängebrücken überquert und sind flussaufwärts gegangen. Nach kurzer Zeit waren die Sträucher allerdings zu dicht am Wasser so dass wir nicht mehr weiter konnten. Wir fanden einen kleinen Pfad der steil den Berg hinauf in den Wald führte und entschlossen uns diesem zu folgen. Eigentlich wollten wir ja nur kurz schauen ob wir zu einer Aussichtsplattform gelangen die ganz in der Nähe sein sollte. Dort sind aber nie angekommen und aus dem kleinen Spaziergang ist am Ende eine Wanderung von ca. 6 Stunden geworden. Wir folgten dem Pfad immer weiter, vorbei an riesigen Bäumen die von Lianen umschlungen waren, mussten Bachläufe durchqueren und sahen sogar verschiedenen kleinere Affenarten. Zwischendrin setzte Regen ein und nach kurzer Zeit waren wir durchnässt von Schweiß und Wasser. Die Luft war feucht und schwül und man musste sich ständig gegen die Attacken der Moskitos zu wehr setzen. Es ging ständig Bergauf und ab und immer wieder kamen wir an Weggabelungen und an denen wir uns meistens für den besser sichtbaren Weg entschieden. Wobei die Pfade hier stellenweise kaum noch sichtbar sind da ständig ein Baum im Weg liegt, die Sträucher zu dicht sind oder der Boden total aufgeweicht ist.  Nach ca. 3 oder 4 Stunden aber mussten wir einsehen das der Weg uns so schell nirgends hinführen wird und da es langsam zu dämmern begann entschlossen wir uns um zu kehren. Ich muss zugeben das sich in diesem Moment schon ein flaues Gefühl in meinem Magen breit machte. Wir gingen also genau den gleichen Weg zurück den wir gekommen waren, zumindest glaubten wir das. Wir passierten einige unverwechselbare Stellen wie z. B. Bäche oder umgestürzte Bäume an denen wir auf dem Hinweg definitiv vorbei gekommen waren. Nach ca. 2 Stunden aber kamen wir auf einmal an eine Lichtung mit einem asphaltierten Weg. Links und rechts davon Standen große Stahlkäfige in denen locker ein Kleinwagen platz gehabt hätte. Wir waren froh ein Anzeichen von Zivilisation gefunden zu haben doch wussten wir nicht so recht wo wir hier gelandet waren. Wir gingen weiter und gelangten an eine Treppe die den steil in ein kleines Tal hinunter führte. Von unten war deutlich das Rauschen eines Flusses zu hören. Am Ende der Stufen angekommen fanden wir uns in einer Art Gartenanlage wieder in der weitere leere Käfige aufgestellt waren. Der Garten war verziert mit Palmen und mit Blumen in den unterschiedlichsten Farben.  Nach 100 m kamen wir an ein Gebäude und dann erkannten wir das wir das Orang Utan Zentrum von Bukit Lawang erreicht hatten. Dieses liegt nur wenige 100 m Fluss aufwärts von unseren Bungalow-Resort entfernt. Ich war heilfroh endlich wieder zu wissen wo wir waren, ganz im Gegenteil zu dem Wärter der dort gerade Dienst hatte. Dieser war alles andere als erfreut als er uns sah. Er hielt uns erst einmal einen Vortrag darüber das es verboten sei ohne Führer in den Wald zu gehen und wie gefährlich das ist. Er erklärte uns das immer wieder Besucher verloren gehen, vor allem wenn niemand weiß das sie im Jungle sind. Das hätte er mir nach diesem Trip allerdings nicht mehr erklären müssen. Als er allerdings sagte das er uns zur Polizei bringen müsse machte sich zum zweiten mal an diesem Tage ein flaues Gefühl in meinem Magen breit. Gott sei dank hatten wir unsere Erlaubnis dabei den Nationalpark betreten zu dürfen dabei. Diese war zwar mittlerweile komplett aufgeweicht aber es reichte, zu meiner Verwunderung, seine Stimmung deutlich zu heben. Ich weis nicht wie ernst er das mit der Polizei gemeint hatte denn im nächsten Moment sagte er das wir Glück hätten und sich ein Orang Utan noch ganz in der Nähe befände und ob wir in sehen wollen :) Natürlich wollten wir das! Nur wenige Meter von dem Weg entfernt auf dem wir gekommen waren saß Orang Utan Männchen versteckt in den Büschen und kaute auf Blättern herum. Der Wärter lockte ihn mit ein paar Bananen an und so kam es das wir einige Minuten mit diesem faszinierenden Wesen allein verbringen durften. Normalerweise wird man hier mit einer Touristengruppe durchgeführt und kann sie meistens nur aus der Ferne beobachten. Es ist wirklich eine faszinierendes Wesen. Nachdem wir uns an dem Orang Utan satt gesehen hatten überquerten wir den Fluss auf einem einheimischen Kanu und gingen zurück zu unserem Resort. Ich war komplett erledigt und wollte mich erst einmal ausruhen.
Beim Abendessen lernten wir noch eine Holländerin, Caro, und einen Deutschen Patrick kennen. David reiste am nächsten Morgen ab und ich verbrachte mit den anderen beiden die restlichen 2 Tage in Bukit Lawang. Wir badeten im Fluss, lagen in unserem Hängematten und genossen die Aussicht auf die riesigen grünen Wände des Urwalds die uns umgaben.
Am 08. Februar bin ich dann abgereist und habe mich Richtung Pulau Weh aufgemacht. Dort bin ich jetzt noch immer und hoffentlich habe ich bald wieder mehr Zeit zu berichten.

Impressionen

(Im Jungle habe ich mich wegen nicht getraut meine gute Kamera zu benutzen, weshalb die Bilder nicht so gut sind)
Das Ende des Weges...

...und der Beginn des Abenteuers

Ratlosigkeit im dichten Grün



Nicht nur die Bäume im Urwald sind etwas größer
Mein kleiner Bungalow mit Hängematte

Patrick und ich nach beim Baden im Fluss

Der Bahorok

Sonntag, 10. Februar 2013

kurze Zwischenmeldung

Ich bin mittlerweile auf Pula Weh einer kleinen Insel im Norden Sumatras und arbeite am nächsten Post. Allerdings steck ich schon mitten im Tauchkurs weshalb ich nicht so viel Zeit zu schreiben habe. In zwei Tagen ist schon die Prüfung und wir müssen ein bisschen was lernen ;)
Bis bald

Sonntag, 3. Februar 2013

gemütliche Tage

Ich habe zwei entspannte Finnen kennen gelernt, Mikko und Antti, mit denen ich die letzten Tage unterwegs war. Wir haben hauptsächlich gebadet, gegessen und uns die Insel angeschaut. Gestern sind wir mit Motorrollern über die Insel gefahren, was wirklich ein Highlight war. Wir hatten eigentlich nicht so wirklich eine Ahnung wo wir hinfahren sollten, also sind wir einfach drauf los. Glücklicherweise haben wir eine Straße gewählt die uns über den Berg bis ans Südende der Insel gebracht hat. Auf dem gesamten Weg bot sich uns eine traumhafte Kulisse. Ein tropisch grünes, sonnenbestrahltes Gebirgsmassiv, leuchtende Reisfelder, Wasserfälle und der glitzernde, tiefblaue See. Eine Tropenidylle wie aus dem Bilderbuch. Oben angekommen kommt man sich ziemlich klein vor wenn man, von dem Aussichtspunkt aus, zum ersten mal die Größe dieses See erahnen kann. Die Vorstellung das man in der Mitte eines ehemaligen Vulkans steht wirkt regelrecht unwirklich.
Wir fuhren ca. zwei Stunden über die teilweise doch sehr holprige Straßen bis wir ans Südende der Insel kamen. Leider mussten wir dann den Rückweg antreten weil wir Abends noch mit einem Einheimischen verabredet waren. Ich hätte den ganzen Tag so entspannt dahin cruisen können. Natürlich hatte ich in weiser Voraussicht Sonnencreme aufgetragen doch an dem schillernden Rot meiner Nase und Armen sieht man deutlich das die Sonne in der nähe des  Äquators doch ein bisschen stärker ist als bei uns :) Autsch! Nichts desto trotz war der Tag der Hammer.
Abends sind wir mit Gabriel, dem "Einheimischen", zu seinen Freunden gefahren und haben den Tag ausklingen lassen. Wir saßen am Boden auf einem Teppich, haben Palmwein getrunken, Gitarre gespielt und gesungen. Bis das Hotel angerufen und gemeint hat dass sie doch gerne ihre Roller wieder hätten :)
Heute werden wir evtl. noch die Nordseite der Insel unter die Lupe nehmen und, wenn es nicht zu weit ist, ein Bad in den heißen Quellen nehmen. Es ist jetzt 10:15 Uhr und von den anderen Beiden ist noch nichts zu sehen. Der Abend hat gestern doch ein bisschen länger gedauert und ich vermute das sie noch in ihren Betten liegen :)

Tuk Tuk

Vielleicht noch kurz ein paar Worte zu dem Ort Tuk Tuk. Die Halbinsel war ca. bis zur Jahrtausendwende eines der beliebtesten Reiseziele in Südostasien. Doch nach diversen Natur- und geopolitischen Katastrophen blieben die Touristen weitestgehend aus. Was dazu führte, dass einige der Hotels schließen mussten oder nicht erst fertig gebaut wurden. Wenn man hier durch die Gegend schlendert hat man daher teilweise das Gefühl man befände sich in einer art Geister-Touristen-Stadt. Das macht allerdings gar nichts denn die Resorts, Bars und Restaurants sind wirklich schön und günstig und man hat sie fast für sich allein.

Zu den weiteren Plänen

Ich werde Morgen weiter nach Bukit Lawang einem Ort im Jungle reisen. Dort kann man auf mehrtägigen Trekkings durch den Regenwald noch wilde Orang Utans bestaunen. Das würde ich mir nur ungern entgehen lassen :)

Impressionen

Die Häuser des Resorts, natürlich im Batak-Stil

DieAussicht vom Balkon


Antti in seiner Hängematte

Auch hier wird man auf der Straße immer wieder angesprochen und um Fotos gebeten

Spaziergang durch Tuk Tuk

Ein Resort mit Deutscher Bäckerei. Endlich wieder Brot!!!

Matti und Antti 
Wasserfälle und...

...traumhafte Landschaften
Es fällt schwer sich wieder los zu reißen

Leider hab ich erst nach dem hochladen gesehen das am Ende noch einige
 nicht beschriftete Einblendungen kommen. 
Ich bitte dies zu entschuldigen :)

Freitag, 1. Februar 2013

Silimalombu

So, nun hab ich endlich mal wieder Internet und kann euch informieren was bei mir so los ist. Ich bin gut in Silimalombu, einen kleinen Ort auf der Insel Samusir angekommen. Sie liegt auf dem Toba See in Nord Sumatra welcher ca. doppelt so groß wie der Bodensee und an manchen Stellen über 450 m tief ist. Leider hatte ich das Boot verpasst das mich direkt abliefern sollte und ich musste eine sehr abenteuerliche Motorradfahrt in kauf nehmen. Silimalombu könnte man wirklich als Ende der Welt bezeichnen. Die Straße endet hier und die Menschen leben überwiegend von dem was die Umgebung hergibt. Ansonsten gibt es hier einen kleinen Dorfladen der aber nur Bier und Zigaretten verkauft. Ich schätze das die Einwohnerzahl bei maximal 100 Leuten liegt. Hier leben zu 99% christliche Bataker, ein sehr freundliches Volk. Sie lachen viel und ihrer Vorliebe für Musik kann man sich kaum entziehen. Immer wird gesungen oder es läuft irgendwo Musik. Außer mir sind noch 4 weitere freiwillige Helfer hier. Ein Mexikaner, Manolo, der schon seit zwei Monaten hier ist, eine Tschechin, Anezka, die einen Tag vor mir ankam und ein kanadisches Pärchen die einen Tag nach mir ankamen (Julian und Caro). Wir wohnen bei Renata und ihrer Mutter, zusammen mit drei Wasserbüffeln, einer Schweinefamilie, etlichen Hühnern und Enten, mehreren Hunden (darunter zwei Welpen) und einer Katze. Eine sehr bunte Mischung. :)
Ratna verdient ihr Geld durch das Verkaufen von Fischen, Fischernetze und Toba-Mangos. Zum Leben braucht sie aber eigentlich keinen Cent, da die Farm alles hergibt was man zum Leben braucht. Alles was hier gegessen wird kommt aus der unmittelbaren Umgebung und wird frisch zubereitet. Daher gibt es meistens Fisch oder Hühnchen mit Reis in sämtlichen Varianten. Die Küche ist allerdings ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Tagen hat man sich daran gewöhnt.
Meine Luftmatratze zum schlafen habe ich im Nebenhaus, im oberen Stockwerk eines typischen Batak-Holzhauses. Charakteristisch dafür sind die spitz zulaufenden Dächer. Wenn ich morgens vom Hahn geweckt werde begrüßt mich als erstes die Sonne die über dem See aufgeht. Die Natur hier ist wirklich unglaublich schön und man muss aufpassen das man die Zeit nicht vergisst. Unsere Tage beginnen um 6:00 Uhr bei Sonnenaufgang. Noch vor dem Frühstück geht es auf den Berg, in den Jungle der hinter dem Haus ist beginnt, zum Mangos pflücken bzw. sammeln. Danach sind meistens noch kleinere Arbeiten wie Mangos oder Netze putzen fällig. Nach dem Frühstück kommt das Boot das den Fisch und die Mangos abholt, um sie für Ratna auf den Markt zu bringen, wo sie verkauft werden. Ansonsten sind wir eigentlich immer bis ca. 18:00 oder 19:00 Uhr beschäftigt. Es wird alles gemacht was gerade so anfällt z. B. einen Wasserabfluss bauen,  Zäune aufstellen, Müll aus dem See Sammeln, beim Fischen helfen, Netze säubern oder neue Netze einsatzbereit machen etc. es gibt immer was zu tun. Allerdings kommt hier nie Stress auf und man hat nicht das Gefühl man arbeitet. Es bleibt zwischendrin noch genug Zeit um sich an den See zu setzen und die Natur zu genießen, versuchen die einheimischen Kanus zu fahren oder sich einfach im Wasser abzukühlen.

Letzten Montag bekamen wir die Gelegenheit in einer Schule, ca. zwei Stunden vom See entfernt, Englisch zu unterrichten. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wir, Anezka und ich, wurden von einem der Lehrer abgeholt und besuchten in zwei Tagen alle Klassen der Schule für jeweils eine Stunde. Anfangs waren die Kinder noch sehr schüchtern aber nach kurzer Zeit wurden wir regelrecht belagert. Es hat riesig Spaß gemacht und ich wäre gerne noch ein paar Tage länger geblieben.

Diesen Eintrag hatte ich schon vorbereitet als ich noch auf der Farm war aber leider hab ich jetzt erst wieder Internet. Ich bin nun zwar immer noch auf der Insel allerdings ein ganzes Stück weiter in einem Urlaubsort Namens Tuk Tuk . Hier werde ich noch ein paar Tage entspannen und die Insel weiter erkunden. Die ist mit ihren 640 km² nämlich ziemlich groß und hat einiges zu bieten. Da der ganze See ja ein gigantischer Vulkankrater ist (der größte Kratersee der Welt) gibt es beispielsweise heiße Quellen die ich mir nicht entgehen lassen will.
Was als nächste kommt steht noch nicht so ganz fest. Entweder werde ich mich in den Jungle zu den Orang Utans begeben oder zum Schnorcheln nach Pulau Weh fahren, einer Insel ganz im Norden Sumatras. Mal schaun auf was ich ich den nächsten Tagen mehr Lust bekomme ;-)

Das typische Batak-Haus in dem Ich geschlafen habe.

Das verträumte Dorf Silimalombu

Ratna beim einholen der Netze noch vor Sonnenaufgang

Die Häuser von Ratna und ihrer Mutter


Ratna und Ihre Mutter
Das Boot das täglich die Waren abholt

Manolo mit dem Liebling der Farm

Die Wasserbüffel müssen jeden Tag auf den Berg gebracht werden. 

Gekocht wird immer gemeinsam.

Stunden langes stampfen für ein bisschen Zimt

Lange hab ich´s nicht im Kanu ausgehalten. Ganz schön wacklig die Dinger

Für die neue Müll-ablade-Stelle wurde einiges an Erde benötigt

Alle lieben Mangos...

...wirklich alle!
Caro und Julian auf dem Weg zum Markt nach Parapat