Mittwoch, 24. April 2013

Die Wasserschlacht von Mandalay


Auf der Zugfahrt  nach Mandalay konnten wir gleich am eigenen Leib erfahren was Neujahr hier bedeutet.  Bereits am ersten Bahnhof wurden wir durch die offenen Fenster mit Wasserpistolen und Eimern attackiert  Das war bei der Hitze natürlich eine willkommene Abkühlung nur unsere Rucksäcke brachten wir schleunigst in Sicherheit. Trotzdem wollten wir uns dem Beschuss der Einheimischen nicht wehrlos aussetzen. Wir verbündeten uns mit einem australischen Pärchen, bohrten Löcher in die Deckel unserer Wasserflaschen und schossen von da an bei jedem Halt zurück. Während der Fahrt zwischen den Bahnhöfen konnten wir trocknen und die eindrucksvolle, wüsten artige Landschaft genießen. So vergingen die 9 Stunden Fahrt wie im Flug. In Mandalay angekommen machten wir uns zu Fuß auf zu unserem Hostel und bekamen so einen Eindruck davon auf was wir uns in den nächsten Tagen einstellen konnten. Die Stadt war wie im Kriegszustand. Auf den Straßen fuhren mit Menschen überladene Jeeps, Pick-Ups und Minibusse die alles attackierten was sich bewegte. Vor den Häusern standen Leute mit Wasserschläuchen, Regentonnen und Eimern ausgestattet und warteten nur darauf das jemand in ihre Reichweite kam und so gut wie alle Läden hatten sich hinter ihren Toren verbarrikadiert  Die Mutigen die noch geöffnet hatten, hatten riesige Lautsprecher aufgestellt aus denen ohrenbetäubende Technomusik schallte. Auf einer der Hauptstraßen war eine Tribüne aufgebaut die mit unzähligen Wasserschläuchen ausgestattet, ununterbrochen Wasserfontänen auf die davor tanzende Menschenmenge feuerte. Die Vibrationen der Bässe waren noch einige Straßen weiter zu spüren. Einfach irre!
Als wir im Hostel ankamen waren wir und unsere gesamten Sachen natürlich komplett durchnässt und so mussten wir erst einmal alles zum trocknen aufhängen. Gott sei Dank hatten wir in weiser Voraussicht die wichtigsten Sachen in Plastiktüten gepackt. Anschließend machten wir uns auf und kauften uns Wasserpistolen um uns von da an ernsthaft zu Wehr zu setzen. Für das Abendessen entschieden wir uns für ein nicht weit entferntes "Lokal" am Straßenrand von dem wir aber erneut klatschnass zurückkehrten. Als "Weißer" fällt man hier natürlich auf und ist somit ein besonders begehrtes Ziel. Da an eine Weitereise unter diesen Bedingungen sowieso nicht zu denken war stürzten wir uns in den nächsten zwei Tagen ins Getümmel vor auf und auf der Tribüne und feierten zum zweiten mal Neujahr dieses Jahr :)

"Take Care of Tourists" davon war in diesen Tagen nicht viel zu spüren :)

Während eines Halts an einem Bahnhof. Jeder ist in Alarmbereitschaft.

Am Straßenrand findet man meistens das beste traditionelle Essen :)

Die Veteranen von Mandalay.

Die Tribüne auf der Hauptstraße.

Das Schlachtfeld.

Zeitweise konnte man die Augen vor lauter Wasser nicht mehr offen halten.

Die tanz-wütige Partygemeinde.

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