Freitag, 1. Februar 2013

Silimalombu

So, nun hab ich endlich mal wieder Internet und kann euch informieren was bei mir so los ist. Ich bin gut in Silimalombu, einen kleinen Ort auf der Insel Samusir angekommen. Sie liegt auf dem Toba See in Nord Sumatra welcher ca. doppelt so groß wie der Bodensee und an manchen Stellen über 450 m tief ist. Leider hatte ich das Boot verpasst das mich direkt abliefern sollte und ich musste eine sehr abenteuerliche Motorradfahrt in kauf nehmen. Silimalombu könnte man wirklich als Ende der Welt bezeichnen. Die Straße endet hier und die Menschen leben überwiegend von dem was die Umgebung hergibt. Ansonsten gibt es hier einen kleinen Dorfladen der aber nur Bier und Zigaretten verkauft. Ich schätze das die Einwohnerzahl bei maximal 100 Leuten liegt. Hier leben zu 99% christliche Bataker, ein sehr freundliches Volk. Sie lachen viel und ihrer Vorliebe für Musik kann man sich kaum entziehen. Immer wird gesungen oder es läuft irgendwo Musik. Außer mir sind noch 4 weitere freiwillige Helfer hier. Ein Mexikaner, Manolo, der schon seit zwei Monaten hier ist, eine Tschechin, Anezka, die einen Tag vor mir ankam und ein kanadisches Pärchen die einen Tag nach mir ankamen (Julian und Caro). Wir wohnen bei Renata und ihrer Mutter, zusammen mit drei Wasserbüffeln, einer Schweinefamilie, etlichen Hühnern und Enten, mehreren Hunden (darunter zwei Welpen) und einer Katze. Eine sehr bunte Mischung. :)
Ratna verdient ihr Geld durch das Verkaufen von Fischen, Fischernetze und Toba-Mangos. Zum Leben braucht sie aber eigentlich keinen Cent, da die Farm alles hergibt was man zum Leben braucht. Alles was hier gegessen wird kommt aus der unmittelbaren Umgebung und wird frisch zubereitet. Daher gibt es meistens Fisch oder Hühnchen mit Reis in sämtlichen Varianten. Die Küche ist allerdings ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Tagen hat man sich daran gewöhnt.
Meine Luftmatratze zum schlafen habe ich im Nebenhaus, im oberen Stockwerk eines typischen Batak-Holzhauses. Charakteristisch dafür sind die spitz zulaufenden Dächer. Wenn ich morgens vom Hahn geweckt werde begrüßt mich als erstes die Sonne die über dem See aufgeht. Die Natur hier ist wirklich unglaublich schön und man muss aufpassen das man die Zeit nicht vergisst. Unsere Tage beginnen um 6:00 Uhr bei Sonnenaufgang. Noch vor dem Frühstück geht es auf den Berg, in den Jungle der hinter dem Haus ist beginnt, zum Mangos pflücken bzw. sammeln. Danach sind meistens noch kleinere Arbeiten wie Mangos oder Netze putzen fällig. Nach dem Frühstück kommt das Boot das den Fisch und die Mangos abholt, um sie für Ratna auf den Markt zu bringen, wo sie verkauft werden. Ansonsten sind wir eigentlich immer bis ca. 18:00 oder 19:00 Uhr beschäftigt. Es wird alles gemacht was gerade so anfällt z. B. einen Wasserabfluss bauen,  Zäune aufstellen, Müll aus dem See Sammeln, beim Fischen helfen, Netze säubern oder neue Netze einsatzbereit machen etc. es gibt immer was zu tun. Allerdings kommt hier nie Stress auf und man hat nicht das Gefühl man arbeitet. Es bleibt zwischendrin noch genug Zeit um sich an den See zu setzen und die Natur zu genießen, versuchen die einheimischen Kanus zu fahren oder sich einfach im Wasser abzukühlen.

Letzten Montag bekamen wir die Gelegenheit in einer Schule, ca. zwei Stunden vom See entfernt, Englisch zu unterrichten. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wir, Anezka und ich, wurden von einem der Lehrer abgeholt und besuchten in zwei Tagen alle Klassen der Schule für jeweils eine Stunde. Anfangs waren die Kinder noch sehr schüchtern aber nach kurzer Zeit wurden wir regelrecht belagert. Es hat riesig Spaß gemacht und ich wäre gerne noch ein paar Tage länger geblieben.

Diesen Eintrag hatte ich schon vorbereitet als ich noch auf der Farm war aber leider hab ich jetzt erst wieder Internet. Ich bin nun zwar immer noch auf der Insel allerdings ein ganzes Stück weiter in einem Urlaubsort Namens Tuk Tuk . Hier werde ich noch ein paar Tage entspannen und die Insel weiter erkunden. Die ist mit ihren 640 km² nämlich ziemlich groß und hat einiges zu bieten. Da der ganze See ja ein gigantischer Vulkankrater ist (der größte Kratersee der Welt) gibt es beispielsweise heiße Quellen die ich mir nicht entgehen lassen will.
Was als nächste kommt steht noch nicht so ganz fest. Entweder werde ich mich in den Jungle zu den Orang Utans begeben oder zum Schnorcheln nach Pulau Weh fahren, einer Insel ganz im Norden Sumatras. Mal schaun auf was ich ich den nächsten Tagen mehr Lust bekomme ;-)

Das typische Batak-Haus in dem Ich geschlafen habe.

Das verträumte Dorf Silimalombu

Ratna beim einholen der Netze noch vor Sonnenaufgang

Die Häuser von Ratna und ihrer Mutter


Ratna und Ihre Mutter
Das Boot das täglich die Waren abholt

Manolo mit dem Liebling der Farm

Die Wasserbüffel müssen jeden Tag auf den Berg gebracht werden. 

Gekocht wird immer gemeinsam.

Stunden langes stampfen für ein bisschen Zimt

Lange hab ich´s nicht im Kanu ausgehalten. Ganz schön wacklig die Dinger

Für die neue Müll-ablade-Stelle wurde einiges an Erde benötigt

Alle lieben Mangos...

...wirklich alle!
Caro und Julian auf dem Weg zum Markt nach Parapat

1 Kommentar:

  1. Diese coole Blog. Ich bin nach Indonesien gehen. 2. März. Wenn Sie sind immer noch da. Ich bin jetzt in Stuttgart. Ich flog von hamburg nach Jakarta. ob die Regenzeit

    AntwortenLöschen