Dienstag, 12. Februar 2013

Bukit Lawang

Ein kleiner Spaziergang

Am 06.02.13 bin habe ich den Toba See verlassen und bin in Bukit Lawang angekommen. Im Jungle gab es natürlich kein Internet weshalb ich jetzt erst schreib. Am ersten Abend habe ich einen Engländer, David, kennen gelernt mit dem ich mir am nächsten Tag ein bisschen die Gegend anschauen wollte. Nach dem Frühstück kauften wir uns die Erlaubnis den Nationalpark betreten zu dürfen, da wir am Nachmittag die Fütterung der halbwilden Orang Utans sehen wollten. Wir haben eine nahe gelegene Fledermaushöhle besichtigt und anschließend entschieden wir uns einen "kleinen" Spaziergang in den Urwald zu unternehmen. Wir habend den Bahorok, der Fluss an dem das Dorf liegt, auf wackligen Hängebrücken überquert und sind flussaufwärts gegangen. Nach kurzer Zeit waren die Sträucher allerdings zu dicht am Wasser so dass wir nicht mehr weiter konnten. Wir fanden einen kleinen Pfad der steil den Berg hinauf in den Wald führte und entschlossen uns diesem zu folgen. Eigentlich wollten wir ja nur kurz schauen ob wir zu einer Aussichtsplattform gelangen die ganz in der Nähe sein sollte. Dort sind aber nie angekommen und aus dem kleinen Spaziergang ist am Ende eine Wanderung von ca. 6 Stunden geworden. Wir folgten dem Pfad immer weiter, vorbei an riesigen Bäumen die von Lianen umschlungen waren, mussten Bachläufe durchqueren und sahen sogar verschiedenen kleinere Affenarten. Zwischendrin setzte Regen ein und nach kurzer Zeit waren wir durchnässt von Schweiß und Wasser. Die Luft war feucht und schwül und man musste sich ständig gegen die Attacken der Moskitos zu wehr setzen. Es ging ständig Bergauf und ab und immer wieder kamen wir an Weggabelungen und an denen wir uns meistens für den besser sichtbaren Weg entschieden. Wobei die Pfade hier stellenweise kaum noch sichtbar sind da ständig ein Baum im Weg liegt, die Sträucher zu dicht sind oder der Boden total aufgeweicht ist.  Nach ca. 3 oder 4 Stunden aber mussten wir einsehen das der Weg uns so schell nirgends hinführen wird und da es langsam zu dämmern begann entschlossen wir uns um zu kehren. Ich muss zugeben das sich in diesem Moment schon ein flaues Gefühl in meinem Magen breit machte. Wir gingen also genau den gleichen Weg zurück den wir gekommen waren, zumindest glaubten wir das. Wir passierten einige unverwechselbare Stellen wie z. B. Bäche oder umgestürzte Bäume an denen wir auf dem Hinweg definitiv vorbei gekommen waren. Nach ca. 2 Stunden aber kamen wir auf einmal an eine Lichtung mit einem asphaltierten Weg. Links und rechts davon Standen große Stahlkäfige in denen locker ein Kleinwagen platz gehabt hätte. Wir waren froh ein Anzeichen von Zivilisation gefunden zu haben doch wussten wir nicht so recht wo wir hier gelandet waren. Wir gingen weiter und gelangten an eine Treppe die den steil in ein kleines Tal hinunter führte. Von unten war deutlich das Rauschen eines Flusses zu hören. Am Ende der Stufen angekommen fanden wir uns in einer Art Gartenanlage wieder in der weitere leere Käfige aufgestellt waren. Der Garten war verziert mit Palmen und mit Blumen in den unterschiedlichsten Farben.  Nach 100 m kamen wir an ein Gebäude und dann erkannten wir das wir das Orang Utan Zentrum von Bukit Lawang erreicht hatten. Dieses liegt nur wenige 100 m Fluss aufwärts von unseren Bungalow-Resort entfernt. Ich war heilfroh endlich wieder zu wissen wo wir waren, ganz im Gegenteil zu dem Wärter der dort gerade Dienst hatte. Dieser war alles andere als erfreut als er uns sah. Er hielt uns erst einmal einen Vortrag darüber das es verboten sei ohne Führer in den Wald zu gehen und wie gefährlich das ist. Er erklärte uns das immer wieder Besucher verloren gehen, vor allem wenn niemand weiß das sie im Jungle sind. Das hätte er mir nach diesem Trip allerdings nicht mehr erklären müssen. Als er allerdings sagte das er uns zur Polizei bringen müsse machte sich zum zweiten mal an diesem Tage ein flaues Gefühl in meinem Magen breit. Gott sei dank hatten wir unsere Erlaubnis dabei den Nationalpark betreten zu dürfen dabei. Diese war zwar mittlerweile komplett aufgeweicht aber es reichte, zu meiner Verwunderung, seine Stimmung deutlich zu heben. Ich weis nicht wie ernst er das mit der Polizei gemeint hatte denn im nächsten Moment sagte er das wir Glück hätten und sich ein Orang Utan noch ganz in der Nähe befände und ob wir in sehen wollen :) Natürlich wollten wir das! Nur wenige Meter von dem Weg entfernt auf dem wir gekommen waren saß Orang Utan Männchen versteckt in den Büschen und kaute auf Blättern herum. Der Wärter lockte ihn mit ein paar Bananen an und so kam es das wir einige Minuten mit diesem faszinierenden Wesen allein verbringen durften. Normalerweise wird man hier mit einer Touristengruppe durchgeführt und kann sie meistens nur aus der Ferne beobachten. Es ist wirklich eine faszinierendes Wesen. Nachdem wir uns an dem Orang Utan satt gesehen hatten überquerten wir den Fluss auf einem einheimischen Kanu und gingen zurück zu unserem Resort. Ich war komplett erledigt und wollte mich erst einmal ausruhen.
Beim Abendessen lernten wir noch eine Holländerin, Caro, und einen Deutschen Patrick kennen. David reiste am nächsten Morgen ab und ich verbrachte mit den anderen beiden die restlichen 2 Tage in Bukit Lawang. Wir badeten im Fluss, lagen in unserem Hängematten und genossen die Aussicht auf die riesigen grünen Wände des Urwalds die uns umgaben.
Am 08. Februar bin ich dann abgereist und habe mich Richtung Pulau Weh aufgemacht. Dort bin ich jetzt noch immer und hoffentlich habe ich bald wieder mehr Zeit zu berichten.

Impressionen

(Im Jungle habe ich mich wegen nicht getraut meine gute Kamera zu benutzen, weshalb die Bilder nicht so gut sind)
Das Ende des Weges...

...und der Beginn des Abenteuers

Ratlosigkeit im dichten Grün



Nicht nur die Bäume im Urwald sind etwas größer
Mein kleiner Bungalow mit Hängematte

Patrick und ich nach beim Baden im Fluss

Der Bahorok

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen